Arabica Kaffee (Coffea arabica) ist Kennern auch unter den Namen „Bergkaffee“ oder „Javakaffee“ ein Begriff. Die milde Kaffeesorte hat weltweit einen Marktanteil von zirka 60 Prozent. Daher ist sie die bedeutendste und beliebteste Kaffeeplanzenart. Sie gehört der Familie der Rubiaceae (Rötegewächse) an.

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenaufbau und Eigenschaften

Coffea Arabica gedeiht als Strauch oder als Baum und erreicht dabei Wuchshöhen zwischen 6 bis maximal 8 Metern. Der Arabica Kaffeebaum ist selbstfertil, das bedeutet er ist zur Selbstbefruchtung imstande. An den rutenförmigen Zweigen befinden sich immergrüne, glänzende Blätter. Sie haben eine länglich-ovale Form und eine Länge zwischen 8 bis 20 Zentimeter. Ihre Unterseite ist hellgrün, die Oberseite dagegen dunkelgrün. Die Breite der Kaffeebaumblätter liegt bei zirka 4 bis 6 Zentimetern.

Kaffeepflanze

Merkmale von Blüte und Frucht

arabica bohnen anbauIn den Blattachseln der Arabica Kaffeepflanze befinden sich kurze, zymöse Blütenstände. Die Hauptachse stellt dabei vorzeitig die Entwicklung ein, sodass die Seitenzweige bei der Weiterentwicklung der Früchte die Führung übernehmen. Diese Blütenstände bringen bis zu drei Blüten hervor. Ursprünglich stammt die Coffea Arabica Pflanze aus Äthiopien. Das Trageblatt der Pflanze ist ungefähr 3 Millimeter lang und deltoid. Der Blütenstiel dagegen misst zirka 4 Millimeter. Arabica Kaffee Blätter duften und sind zwittrig. Die in der Regel fünf weißen Kronblätter, messen 7 bis 10 Millimeter. Ihre Staubbeutel dagegen haben eine Länge von 7 bis 8 Millimeter.

Bei der länglichen oder teilweise auch ellipsoiden „Kaffeekirsche“ handelt es sich um eine Steinfrucht. Ihr Reifezustand ist an der roten Farbe zu erkennen. Die Kaffeekirsche ist meist zwei- bis dreikammerig. Ihre Samen sind die bekannten Kaffeebohnen. In der Regel befinden sich zwei Bohnen in der Frucht.

Sie haben an ihrer flachen Seite einen geschwungenen Spalt. Die Kaffeebohnen werden getrocknet und von der Samenhaut befreit, bevor sie weiter verarbeitet werden. Arabica Bohnen werden zum Großteil zur Kaffeeherstellung verwendet. Wurden die Bohnen sehr lange geröstet, dann entsteht die sogenannte „Kaffeekohle“, die bei zum Beispiel bei Durchfallerkrankungen eingesetzt wird.

Bekannte Anbaugebiete

Arabica BohnenUrsprünglich stammt die Arabica Kaffeepflanze aus Äthiopien. Sie ist sehr empfindlich und mag es weder zu kalt noch zu warm und auch nicht zu feucht oder zu trocken. Arabica Kaffee gedeiht am besten in Höhenlagen zwischen 600 Meter bis 2.000 Meter. Deshalb wird diese Kaffeesorte auch als Hochlandkaffee bezeichnet. Der Kaffeestrauch fühlt sich auch unter Mischkulturen sehr wohl – dort wo höhere Bäume den nötigen Schatten spenden.

Der Arabica Kaffeebaum wird höchstens 8 Meter hoch und bevorzugt Temperaturen zwischen 18° und 22° Celsius. An einem zu warmen Standort kann er an dem Pflanzenrost erkranken. In den Hochlagen rund um den Äquator gibt es die besten klimatischen Voraussetzungen für den Arabica Kaffeestrauch. Dort kommt es kaum zu Temperaturschwankungen. Die Temperaturen in Höhenlagen um 1.000 Meter Seehöhe sind geradezu ideal. In Äthiopien, liegt die Wiege des Arabica Kaffees. Dort entstand die Kaffeesorte vor ungefähr 10.000 Jahren aus einer Kreuzung zwischen den Sorten Coffea eugenioides und Coffea canephora.

Verbreitung: Mittlerweile wird Arabica Kaffee auch in Brasilien und Kolumbien angebaut. Zudem liegen auch in Indien, Mexiko und Kenia Anbaugebiete von Arabica Kaffee Pflanzen. Der teuerste Arabica Kaffee kommt aus Jamaika. Außerdem befinden sich auch in Costa Rica Kaffeefarmen. Besonders hochwertig gilt nach wie vor Arabica Kaffee, der aus einem Anbaugebiet in tausend Meter Höhe, rund um den Äquator stammt.

Der Name „Arabica“ hängt mit der Herkunft der Kaffeepflanze zusammen. Durch die ursprüngliche Heimat im südwestlichen Hochland Äthiopiens erhielt sie diesen Namen der in etwa „aus Arabien“ bedeutet.

Geschmack und Aussehen von Arabica Bohnen

Arabica Bohnen

Arabica Bohnen sind ziemlich einfach zu erkennen. Sie heben sich durch ihre ovale Form und einem ungeraden schmalen Schnitt, in der Mitte der Kaffeebohne von anderen Kaffeesorten ab. Frisch geröstete Arabica Bohnen sind durch ihren feinen und doch intensiven Geschmack zu erkennen. Sie überzeugen mit einer fruchtigen Geschmacksnote.

In Arabica Kaffeebohnen stecken mehr Kaffeeöle, mehr Fette und mehr Zucker als in den meisten anderen Kaffeesorten. Sie besitzen nur wenige Bitterstoffe (Chlorogensäure), dadurch sind sie mild und magenschonend. Bei den Arabica Bohnen gibt es eine große Aromavielfalt, sodass Kaffeetrinker zwischen fruchtigen, floralen und nussigen Geschmacksnoten wählen können.

Die Auszeichnung von Arabica Kaffee

Zirka 62 Prozent der produzierten Kaffeemenge stammt von den Arabica Bohnen. Kaffeetrinker erkennen den Kaffee in den Geschäften oder Online-Shops an der Auszeichnung: „100% Arabica“. Für die gute Qualität sind die richtigen Anbaugebiete und eine ökologische Erzeugung verantwortlich. Viele Endkunden orientieren sich auch an Labels wie etwa: „Fair Trade“ oder „Direct Trade“. Hier fließt auch ein fairer Betrag zu den Kaffeebauern.

Kaffeetasse und Bohnen

Geschichte des Kaffees

Arabica KaffeeKaffee ist ein sehr altes Genussmittel. Ursprünglich wurden in der Wiege des Arabica Kaffees, Äthiopien, die Blätter der Pflanze zur Teezubereitung verwendet. Da die ungerösteten Bohnen nicht besonders aromatisch sind, wurden sie von der Bevölkerung kaum beachtet. Wahrscheinlich wurden in Jemen die ersten Bohnen geröstet und gemahlen. Vermutlich entdeckten die Menschen damals, dass die Bohnen auch als Getränkegrundlage dienen.

In unseren Breiten kam der Kaffee wahrscheinlich durch die zweite Türkenbelagerung (1683) in Wien an. Die Osmanen erlitten dort eine vernichtende Niederlage und mussten ihre Kaffeebestände zurücklassen.

Die Wiener sahen in den braunen Hülsen damals angeblich nur Kamelfutter, das sie verbrennen wollten. Als Retter erwies sich ein polnischer Landsmann dem der „Wein des Islams“ ein Begriff war. Er rettete einige hundert Säcke der Kaffeebohnen. Der Legende nach eröffnete bereits einige Jahre später, ein gewisser Georg Kolschitzky das erste Wiener Kaffeehaus.

Quellenverzeichnis

 

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Matthias Kraus