Koffeinfreier Kaffee, häufig auch als entkoffeinierter Kaffee bezeichnet, enthält nur eine sehr geringe Restmenge Koffein. Sie darf in der EU maximal 0,1 Prozent betragen, damit der Kaffee als koffeinfrei deklariert werden darf. Da diese Menge praktisch keine Wirkung auf den menschlichen Organismus hat, kann koffeinfreier Kaffee ohne die Einschränkungen genossen werden, die koffeinhaltiger Kaffee normalerweise mit sich bringt.
Die Hinweise für normalen koffeinhaltigen Kaffee sind im Wesentlichen:
- Es sollte die Tagesdosis von 400 Milligramm Koffein nicht überschritten werden.
- Pro Getränk sollten mehr als 200 Milligramm Koffein eingenommen werden.
- Sportler sollten entweder ganz auf die Einnahme von Koffein verzichten oder zumindest eine ausreichende Zeit zwischen Kaffeegenuss und Workout vergehen lassen.
Ludwig Roselius erfand den koffeinfreien Kaffee
Verfahren zur Herstellung von koffeinfreiem Kaffee gibt es bereits seit mehr als 100 Jahren. Den Grundstein hat der Bremer Kaffeehändler Ludwig Roselius gelegt. Er machte die Wirkung von Koffein für die Erkrankungen seines Vaters verantwortlich, an denen dieser letztlich verstarb. Bei der nach ihm benannten Roselius-Methode werden die Bohnen zunächst in Salzwasser eingelegt, in dem sie aufquellen.
Anschließend wird das Koffein mit Benzol als Lösungsmittel aus den Bohnen gewaschen. Da Benzol allerdings eine giftige Verbindung ist, wird diese Methode heute nicht mehr angewendet. Allerdings orientieren sich die benutzten Verfahren an den Grundzügen, die Roselius entwickelt hat. Sie werden vor dem Rösten angewendet.
So entsteht koffeinfreier Kaffee
Eine der Methoden ist das Trglycerid-Verfahren. Dabei werden Kaffeebohnen über mehrere Stunden in Kaffeeölen gekocht. Es löst sich das Koffein aus dem Inneren und setzt sich an der Oberfläche ab. Am Ende werden die Bohnen entfettet und getrocknet. Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, enthalten sie wieder die ursprüngliche Feuchtigkeit von weniger als 12 Prozent. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Aromen fast vollständig erhalten bleiben.
Bei einer andere Methode zur Herstellung von koffeinfreiem Kaffee kommt Ethylacetat zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Fruchtacetat, das auch in anderen Bereichen der Lebensmittelverarbeitung verwendet wird. Auch hierbei ist es so, dass in erster Linie das Koffein aus den Bohnen gelöst wird und die anderen Inhaltsstoffe größtenteils erhalten bleiben.
Das Verfahren geht wie folgt vor: Die Bohnen werden unter Wasserdampf zum Quellen gebracht. Anschließend wird mit Ethylacetat das Koffein aus den Bohnen gelöst. Dieser Schritt muss mehrmals wiederholt werden, um so viel Koffein zu lösen, damit sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Ist das passiert, wird das Lösungsmittel entfernt und die Bohnen werden getrocknet (Link).
So viel Koffein darf in koffeinfreiem Kaffee stecken
Das CO2-Verfahren sieht ebenfalls vor, dass die Kaffeebohnen mit Wasserdampf vorbehandelt werden. Sind sie ausreichend aufgequollen, wird mit einem hohen Druck von bis zu 300 bar Kohlenstoffdioxid (CO2) durch sie gepresst. Durch diese Anwendung löst sich das Koffein.
Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass das gelöste Koffein zunächst im CO2 gebunden ist, später aber weiter verwendet werden kann. So kann es die Rösterei zu Geld machen. Ist das Gas verdampft, bleibt reines Koffein zurück (Link).
Der Grenzwert für den Koffeingehalt von 0,1 Prozent gilt allerdings nur in der EU. Untersuchungen in anderen Ländern wie den USA haben beispielsweise ergeben, dass 10 Tassen koffeinfreier Kaffee etwa die gleiche Menge Koffein beinhalten wie 1 Tasse herkömmlicher Kaffee.
Koffeinfreier Kaffee kann gutes Cholesterin steigern
Nun könnte man annehmen, dass koffeinfreier Kaffee der gesündere Kaffee ist. Schließlich verursacht Koffein bei einigen Menschen Nebenwirkungen. Doch das ist nicht so. Forschungen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass durch koffeinfreien Kaffee der Anteil bestimmter Blutfette erhöht wird.
Allerdings wäre es falsch, grundsätzlich vom Genuss koffeinfreien Kaffees abzuraten. Je nach Lebensumständen kann auch eine positive Wirkung auf den Körper entstehen. Beispielsweise wird bei übergewichtigen Personen durch den regelmäßigen Konsum von koffeinfreiem Kaffee der Spiegel des guten HDL-Cholesterins gesteigert (Link).
Schließlich muss auch erwähnt werden, dass koffeinhaltiger Kaffee nicht in dem Maße gesundheitsschädigend ist, wie häufig angenommen wird. Er regt zwar den Kreislauf an, hat allerdings keine Langzeitwirkung auf den Körper – zumindest so lange man sich an die Empfehlungen hält. Täglich können bis zu 5 Tassen Kaffee ohne Bedenken getrunken werden. Eine Tasse enthält durchschnittlich 90 Milligramm Koffein.
Wir haben auf Youtube noch dieses Video gefunden, in dem der Prozess ebenfalls schön erklärt wird:
- Kaffeevollautomat auf Raten & mit Finanzierung - 21. Mai 2023
- Lebensdauer eines Kaffeevollautomaten - 5. April 2023
- Latte Macchiato Geschenke – Unser Überblick - 24. März 2023
Sehr informativer Artikel! Als leidenschaftlicher Kaffeetrinker und Kenner schätze ich die fachliche Expertise, die in diesem Ratgeber-Artikel zum koffeinfreien Kaffee steckt. Gut recherchiert und verständlich erklärt. Vielen Dank!
Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Ich finde es großartig, dass hier die Definition und Herstellung von koffeinfreiem Kaffee erklärt wird. Als Kaffeeliebhaber mit empfindlichem Magen ist diese Alternative perfekt für mich. Ich habe bereits mehrere Sorten ausprobiert und bin begeistert von ihrem Geschmack und der bekömmlichen Wirkung.
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Liebes Team von Coffee Love, euer Ratgeber-Artikel zum Thema koffeinfreier Kaffee hat mich wirklich begeistert! Als leidenschaftliche Kaffeetrinkerin kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass koffeinfreier Kaffee eine großartige Alternative ist. Ich schätze es, dass ich den Geschmack und das Aroma des Kaffees genießen kann, ohne von Koffein überstimuliert zu werden. Der Artikel hat mir außerdem geholfen, mehr über die Herstellung und die verschiedenen Optionen zu erfahren. Vielen Dank für die informative und hilfreiche Lektüre!
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Liebes Coffee Love Team, als Experte auf dem Gebiet des koffeinfreien Kaffees fand ich den Artikel äußerst informativ und gut strukturiert. Vielen Dank für die hilfreichen Einblicke!