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Vietnamesischer Kaffee: Alle Infos

In Vietnam findet ein großer Teil der weltweiten Kaffeeproduktion statt.  Nach Brasilien ist das kommunistische Land der zweitgrößte Produzent. Im Jahr 2016 wurden dort 1,4 Millionen Tonnen Kaffee geerntet, in Brasilien waren es gut 3 Millionen Tonnen. Obwohl Deutschland zu den wichtigsten Exportländern zählt, wissen wir nicht viel über vietnamesischen Kaffee.

Der Kaffee wird bei uns allerdings meist nur verarbeitet, um ihn anschließend weiterzuverkaufen. Dass wir große Mengen importieren, ist keine neue Entwicklung. Denn die DDR pflegte ein freundschaftliches Verhältnis zu Vietnam. In der Zeit ihres Bestehens war sie bereits ein wichtiger Abnehmer der Bohnen. Heute bleiben nur etwa 5 Prozent des geernteten Kaffees in Vietnam (Quelle).

Vietnamesischer Kaffee


Jeder Vietnamese darf Kaffee anbauen

Dort hat der Anbau eine lange Tradition. Während der französischen Kolonialzeit wurde der Kaffee zur Mitte des 19. Jahrhunderts in das Land gebracht. Den ersten Boom erlebte der Anbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Plantagen wurden größer und die wirtschaftliche Bedeutung nahm zu. Natürlich litt auch der Kaffeeanbau unter den Umständen des Vietnamkriegs.

Doch mit dessen Ende im Jahr 1975 wurde wieder intensiv in diesen Wirtschaftszweig investiert. Heute darf jeder Vietnamese selber eine Plantage betreiben. Es gibt keine Konzessionen und die Branche ist nicht von großen Unternehmen abhängig. Das hat zur Folge, dass die Erlöse zu einem großen Teil im Land bleiben. Doch das Fernbleiben der Global Player bedeutet auch, dass Standards wie Fair Trade im vietnamesischen Kaffeeanbau keine Rolle spielen.  

Robusta Coffea Pflanze Anbau


Hauptsächlich Robusta-Bohnen werden als vietnamesischer Kaffee angebaut

Der Grund, weshalb wir wenig über vietnamesischen Kaffee wissen, könnte auch an der Qualität liegen. In Vietnam wird nämlich in erster Linie die Sorte Robusta angebaut. Diese unterscheidet sich stark im Geschmack von den Arabica-Bohnen. Sie wird in Brasilien angebaut und ist somit die häufigste Bohne, die wir konsumieren. Die Robusta-Bohne enthält wesentlich mehr Koffein und ist bitterer. Somit wird der Geschmack von Arabica-Kaffee als bekömmlicher beschrieben. D

er Name der Sorte Robusta bezeichnet die Bohnen sehr gut. Denn sie ist nicht besonders anspruchsvoll, damit der Kaffee angebaut und geerntet werden kann. Dadurch sind die Kosten für den Anbau vergleichsweise gering und können durch einen niedrigen Verkaufspreis auch an die Verbraucher weitergegeben werden (Quelle). 

So schmeckt vietnamesischer Kaffee

Der bittere Geschmack und die Tatsache, dass die Robosta-Bohnen für uns lediglich die zweite Wahl sind, bedeutet, dass der Kaffee nicht verarbeitet wird, um ihn direkt aufzubrühen. Stattdessen wird er zum Export zu löslichem Kaffee (Instantkaffee) verarbeitet. Die Mengen des vietnamesischen Kaffees, die im Land bleiben, werden jedoch auf herkömmliche Art gemahlen und aufgebrüht.

Doch es gibt auch äußerst hochwertigen Kaffee aus Vietnam. In kleinen Kaffeeröstereien werden oft sehr edle Röstungen aus vietnamesischem Kaffee angeboten.

Vietnamesischer Kaffee herstellung

Vietnamesischer Kaffee: Ungewöhnliche Zubereitung

Es gibt übrigens verschiedene Varianten, wie der Kaffee in Vietnam typischerweise getrunken wird. Die eine ist, ihn kalt zu genießen. Dazu wird er mit gezuckerter Kondensmilch vermischt. Um bei hohen Temperaturen eine sehr erfrischende Wirkung zu erzielen, wird er zum Teil zusätzlich mit Eiswürfeln gekühlt. Für die Zubereitung wird ein besonderes Verfahren angewendet. Das Kaffeepulver wird dabei in einen Metallfilter gegeben, der über einer Schale mit Kondensmilch gestellt wird.

Der Filter wird mit heißem Wasser übergossen und der gebrühte Kaffee läuft in das Gefäß mit der Kondensmilch. Durch ständiges Rühren werden beide Bestandteile miteinander vermischt. Durch das süße Aroma erhält der Kaffee eine bekömmlichere Note. Eine andere Variante, die auf uns noch ungewöhnlicher wirkt, ist der sogenannte Egg Coffee.

Dabei wird der Kaffee als Espresso aufgebrüht und zum Verzehr mit Ei und Zucker vermischt. Dabei muss zunächst das Eigelb in ein Gefäß gegeben werden, wo es zusammen mit dem Zucker zu einer zähflüssigen Masse geschlagen wird. Der Kaffee wird anschließend in sie hineingegossen. Der Geschmack der Mischung wird mit dem von Tiramisu verglichen (Link).

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Matthias Kraus

6 Kommentare

  1. Christian Vogel 8. März 2023
  2. Stefan Winter 5. April 2023
  3. Martin Schubert 15. April 2023
  4. Thomas Horn 12. Juni 2023
  5. Marcel Pohl 4. August 2023
  6. Sebastian Hoffmann 15. September 2023

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